DAS  WELTENHOROSKOP

Die Begegnung von Pantheismus und Monotheismus

 

"Astrologie ist von ihrem Ursprung her wesentlich religiös.
In der Astrologie spiegelt sich die Einstellung des Menschen
zum Universum und zu seinen letzten Beweggründen wider."

Gerhard Voss

 

Es ist festzustellen, dass die Bibel voller astrologischer Elemente ist, einfach weil sie „das Menschsein“ in seiner archetypischen Sprache und Gesetzmäßigkeiten am besten und mit „ewiger“ Gültigkeit auszudrücken vermag. Der Widerstand gegen sie liegt in seinen Ursprüngen parallel darin, dass in der Antike Planeten wie Götter verehrt wurden, und nicht nur empirisch, psychologischer Betrachtungsweisen dienten. Das stand in Konkurrenz zu Abrahams "Ein-Gott-Glaube", dem Vater der Bibel. Es ging und geht also um das philosophische Verständnis, dass beides im richtigen Kontext zusammengehört. Viele Gelehrte wie Theologen wussten das zu allen Zeiten.

Das wussten auch schon die alten Ägypter, welche als kosmologische Gesellschaft eine Hochkultur auf diesem Gebiet entwickelte. Als Beispiel sei die Sphinx genannt: Der Tierkreis wurde bereits dort auf reduzierter Ebene mit den vier Fixzeichen und gleichzeitig Symbol für die Elemente und Himmelsrichtungen, als Stier, Löwe, Skorpion und Wassermann dargestellt. Und diese wiederum in reduzierter Form als Sphinx, was so viel bedeutet wie Tierkreiszeichen-Mensch.
Was den Ägyptern Trismegistos war, übernahmen die Griechen als Hermes und die Christen als Erzengel Michael (einer der sieben Erzengel mit höchster Rangordnung, Prinzip Merkur, Gabriel: Prinzip Mond, Raffael: Prinzip Sonne usw.). Diese selbe Figur Erzengel Michael in drei Gestalten steht bei allen für die „Einweihung in die Mysterien“ (bzw. „hermetische Lebensgesetze“). Merkur ist in der griechischen Mythologie Hermes der Götterbote, welcher als einziger Zugang hat zu Himmel und Erde und zwischen ihnen vermittelt. In der Symbolik  
 
                                  
 
 
 Merkur                            Hermes                           Erzengel Michael                      Hermes Trismegistos
 
 
des Zeichens sehen wir die drei Symbole für Körper (Kreuz), Geist (Kreis) und Seele (nach oben strebender Bogen). In der Psychologie der Jungfrau in der Mitte des Tierkreises (Herrscher Merkur) ist dieses Gespür für das Zusammenwirken von Körper, Geist und Seele insbesondere angelegt, daher steht die Analyse und geistige wie körperliche Gesundheit vor
allem mit diesem Zeichen in Verbindung. (Der Zwillings-Merkur versinnbildlicht in der Mythologie als die Zwillingsbrüder Kastor und Pollux eine andere ähnliche Dimension des Merkurs).
Im Buch der Genesis, was übersetzt „Werdekreis“ bedeutet, wie in der Apokalypse (griechisch, Offenbarung/Enthüllung) finden sich zu Hauf Hinweise insbesondere zum Siebener-Prinzip. Dieses wird dort ganz konkret mit den sieben Planeten in Verbindung gebracht, welche wiederum für die großen sieben Stufen vom niedersten Pol der verdichteten Materie zum höchsten Pol des reinen Geistes stehen, die alle durchdrungen sind vom Geist Gottes, und die wir als Entwicklung alle zu durchlaufen haben. Hierhin ist auch das Lamm (Opfergang) mit den sieben Siegeln (evolutionäre Entwicklung des Menschen und der Menschheit) in seiner Symbolik zuzuordnen und stellt die wichtigste Essenz und Botschaft des Ganzen dar. Man könnte sagen, dass das ganze „Drama der Apokalypse“ den selbst vollendeten Mensch in Gott zum Ziel hat. Aber auch das Zwölfer-Prinzip (Tierkreiszeichen - tropischer Gürtel) und das Vierundzwanziger-Prinzip (Tierkreisbilder - siderischer Gürtel)
zieht sich als roter Faden durch die ganze Bibelgeschichte. Das Vierundzwanziger-Prinzip stellt von demselben eine höhere Dimension dar und wird in der Bibel und bildlichen Darstellung mit den vierundzwanzig Ältesten/Waisen symbolisiert. Beiden liegt die Erklärung von der Wirkungsgesetzmäßigkeit zugrunde. Und bereits im Wort JHWH (in seiner ursprünglich hebräischen Form) außerhalb des Judentums ausgeschrieben als Jahwe oder Jehovah, im internationalen Sprachgebrauch häufig YHWH, ist der Eigenname Gottes im Tanach, der hebräischen Bibel und symbolisiert mit den vier Buchstaben die vier Elemente, sowie die vier Fixzeichen, welche wiederum die reduzierte Form des Tierkreises sind.
 
Das letzte Abendmahl von Leonardo da Vinci von rechts nach links: Simon Zelotes Kanaanäus (Widder), Thaddäus (Stier), Matthäus (Zwillinge -Identität mit Evangelisten ist nicht nachweisbar), Philippus (Krebs), Jakobus der Ältere (Löwe), Thomas (Jungfrau), Jesus (Gottes Sohn – Sonne – Schlangenträger*) Johannes (Waage), Judas Ischariot (Skorpion), Simon Petrus (Schütze), Andreas (Steinbock - Bruder des Simon Petrus), Jakobus (Wassermann- Sohn des Alphäus), Bartholomäus (Fische- Nathanael aus Johannes Evangelium.) 
 


 
 
Es gibt zwölf Tagesstunden, zwölf Nachtstunden, zwölf Monate, das 12-Götter-Regiment der Griechen und Römer, die Zwölf Stämme Israels, die zwölf Söhne Jakobs, die zwölf Tierkreiszeichen und die zwölf Apostel. Die Bibel- wie die Märchenschreiber waren kundig im Verständnis, dass die die zwölf Tierkreiszeichen die zwölf archetypischen Grunderfahrungen des Menschseins symbolisieren. In der Natur analog physisch vom Beginn des Wachstums (Widder) über die Ernte und Ruhezeit (Fische) ebenso, wie psychologisch ideell der Mensch diese Stadien vom Beginn der Geburt (Widder) an über die Pubertät, Erwachsensein, Alter und Erlösung (Fische) durchläuft. Deshalb finden wir das Zwölferprinzip mit dem Dreizehnten als Erlösungsprinzip (Jesus-/Gottes-Prinzip) auch häufig in den altbekannten Märchen: Dornröschen, Die wilden Schwäne, Die zwölf Brüder, Die zwölf Jäger, Die zwölf faulen Knechte, Die zwölf Räuber, die zwölf Töchter, etc.
Die Zahl 12 steht in der Zahlenmystik als 3x4 für das vollständig Gewordene und Glück, sie ist die kosmische Zahl. Ihr gegenüber steht die Zahl 13 als göttliche Erlösungs-Zahl, denn in der Mitte der zwölf Apostel finden wir Jesu als dreizehnten. Er steht als Mittelpunkt und Orientierung stellvertretend für das Gottesprinzip und weist auf Absicht der Schöpfung, Weg, Sinn und Ziel hin.
Leonardo da Vinci malte als kundiger Astrologe die zwölf Jünger so, dass die Anordnung und Gestik den zwölf Tierkreiszeichen entsprechen. Es handelt sich hier nach der alten astrologischen Charakterlehre um die zwölf Grundtypen, weshalb mit dieser Abendmahldarstellung in letzter Konsequenz nicht nur die zwölf Apostel, sondern die gesamte Menschheit angesprochen ist! Jesu als manifestes Gottes-/geistiges Sonnenprinzip inmitten der Menschenfamilie. Er erfährt sich durch uns, und wir erfahren Sinn und Erlösung durch ihn, er durchdringt alles und ist doch außerhalb von uns.
 
Was Leonardo da Vinci mit seinem Letzten-Abendmahl-Bild auf höchstem Niveau künstlerisch genial auszudrücken vermochte, veranschaulicht diese Grafik oben plastisch. Man kann mit den wesentlichen Elementen des Neuen Testaments, wobei die zwölf Apostel austauschbar sind mit den Zwölf Stämmen Israels und zwölf Söhnen Jakobs des Alten Testaments, also mit den Grundpfeilern der Bibel eine Art „Welten-Horoskop“ erstellen. Wobei die Zwölfergruppierung außen herum die Menschheit selbst darstellt (wir erinnern uns, die zwölf Tierkreiszeichen stehen für die Archetypen der gesamten Möglichkeiten des Menschseins). Und Jesu/Gott, das dreizehnte Prinzip, für das Zentrum des Seins steht (im persönlichen Horoskop die Seele in der Mitte des Horoskops, außen die Anlagen). Zwischen Gott (innen) und Mensch (außen) steht der Geist (Dreifaltigkeit) als Verbindung und in ihrer Wechselwirkung geschieht Schöpfung. Ähnlich wie wir unsere Anlagen nützen, unsere Seele/göttlichen Impuls schöpferisch auszudrücken. Daher hat jeder Mensch in Gott seinen individuellen Werdegang, und gleichzeitig läuft eine evolutionäre Menschheisteschichte (Zeitalter -
gegenwärtig Wassermann/Löwe-Achse).
In der Wahrnehmung Gott als Präsenz in der Schöpfung (Pantheismus, "die Auffassung Gott sei eins mit dem Kosmos und der Natur, und damit auch im inneren des Menschen zu finden" - Wikipedia) und als autonome Autorität außerhalb dieser (Monotheismus, „Gott als wirklich wesentlich und von der Welt verschieden verkünden“ – 1. Vatikanisches Konzil 1870) liegt also kein Widerspruch, wie die Astrologie in letzter Konsequenz aufzuzeigen vermag. Beide Sichtweisen finden im astrologischen Kontext Ergänzung.
 
Leonardos Komposition zeigt Jesus in der Mitte des Bildes zu Beginn der Eucharistie. Mit ausgebreiteten Armen deutet er auf Brot und Wein. Er ist der Ruhepol des Geschehens, während die Jünger durch seine Ankündigung in Unruhe und Aufregung geraten sind. Experten wie Erich von Beckerath und Arnold Bittlinger gehen davon aus, dass die zwölf Apostel, die um Jesus geschart sind, den Tierkreis darstellen. Sie sind in vier Dreiergruppen angeordnet, den vier Jahreszeiten entsprechend: Frühling (Widder, Stier, Zwillinge), Sommer (Krebs, Löwe, Jungfrau), Herbst (Waage, Skorpion, Schütze) und Winter (Steinbock, Wassermann, Fische), und das Grundgesetz des Lebens zum Ausdruck bringend, nämlich Entstehen, Bestehen und Vergehen - nichts überlässt Da Vinci dem Zufall.
 
Ganz rechts am Kopf des Tisches sitzt Simon, der sehr radikal war und die Römer mit Gewalt vertreiben wollte. Leonardo verlieh ihm deshalb die scharf geschnittenen Gesichtszüge eines Kriegers. Diese unterstehen dem Tierkreiszeichen Widder und symbolisieren gleichzeitig den Kopf des Menschen. Auch Simons Hände zeigen die Bereitschaft einzugreifen, aktiv zu werden, wie es für das Widderprinzip charakteristisch ist. Gleich daneben ist Thaddäus, Leonardo hat ihm durch seine ausgeprägte Halspartie einen so genannten „Stiernacken“ verliehen. Matthäus schaut nach rechts und zeigt mit den Armen nach links. Das ist typisch für „Zwillinge“ – während sie etwas mit den Händen tun, sind sie mit dem Kopf und Gedanken schon ganz woanders. Auch physisch werden die Extremitäten in der Astromedizin den Zwillingen zugeordnet.  Die Hände des Apostels Philippus sind dagegen nach innen gekehrt und deuten auf seine Brust. Damit ahmt er das Tierkreissymbol des Krebses nach. Innerlich ist er zutiefst getroffen und gibt dadurch seinen Gefühlen Ausdruck. Alles ist rund an ihm, des Gesicht, die Schultern, seine Gebärden, er ist ganz Seele und Gemüt.
Im Zentrum gleich neben Jesus der Löwe Jakobus der Ältere (der Sohn des Zebedeus). Er gehört zu den erstberufenen Jüngern und hat damit eine ganz besondere Stellung. Jakobus strahlt löwetypisch Selbstbewusstsein und Ruhe aus, breitet seine schützenden Arme vor Jesus aus und legt damit sein Herz frei, das dem Tierkreiszeichen des Löwen zugeordnet wird. Er ist ein echter Löwe mit dieser wahrhaft königlichen Gebärde, dem wie Jesus die Sonne geordnet ist. Er sitzt ebenso stolz und aufrecht wie sein Meister. Der große Unterschied ist allerdings, dass Jesus die göttliche Sonne verkörpert (ähnlich unserer Mitte/Seele im Horoskop, wo er als Göttliches ebenfalls verborgen liegt), während Jakobus d. Ä. irdische Dominanz und Herrschaft ausstrahlt. Neben ihm die Jungfrau, der Apostel Thomas. Er ist der Apostel, der sich ausschließlich von der Vernunft leiten lässt. Er ist derjenige, der alles genau wissen will, damit er es richtig einordnen kann. Auf ihn geht die Bezeichnung „ungläubiger Thomas“ zurück, denn er war es, der an der Auferstehung Jesu zunächst zweifelte, bis er selbst seine Wundmale sah und sie als einziger berühren durfte. Johannes ist der „Lieblingsjünger von Jesus“ und Waage-Mensch. Er ist immer um Ausgleich bemüht und sitzt deshalb zwischen Jesus und Judas. Das Neue Testament berichtet, dass der aufbrausende „Donnersohn“ Johannes zum Apostel der Liebe wurde. Er hat also in sich selber die Gegensätze ausgeglichen und ist mit sich im Reinen. Johannes weiß, dass niemand ihn verdächtigen wird, Jesus zu verraten. Es genügt ihm, still und sanft dazusitzen und das unglaubliche Geschehen zu betrauern. Fälschlicherweise wird er manchmal als Maria Magdalena gedeutet, also als Frau von Jesu. Weil er während des Wirkens Jesu noch sehr jung gewesen sein soll, wird Johannes in der Bildenden Kunst immer bartlos und dadurch etwas femininer als die anderen gezeichnet. Neben Johannes ist Judas, der Skorpion. Seine Haltung fällt besonders auf, weil er als einziger unbeweglich verharrt. Er scheint innerlich isoliert zu sein und bleibt zerrissen unter der Last seines Verrats zurück. Sein Blick ist starr und geht über das Haupt von Jesus hinweg. Platziert ist er zwischen dem aufbrausenden Petrus und dem sanften Johannes, wodurch sein undurchsichtiger Charakter erst recht hervorgehoben wird. Außerdem erkennt man ihn am Geldbeutel. Er war der Geldverwalter im Kreise der Jünger. „Das Geld der anderen“ hat auch immer mit dem Tierkreiszeichen des Skorpions, welches das 8. Haus regiert, zu tun. Nach der Legende begeht der Skorpion in ausweglosen Situationen Selbstmord, ein Hinweis auf den Suizid des Judas und das Lebensthema der Skopriongeborenen, nämlich „Macht – Ohnmacht“ (in der erlösten Form „Eigenmächtigkeit“ – dann wird er als Adler dargestellt). Zwischen Judas und Johannes drängt sich der „Schütze Petrus“. Er gilt als temperamentvoll, seine Hand zeigt Aktion. Begierig will er erfahren, wer der Verräter sein soll. Damit steht er im Kontrast zum vergeistigten, sanften Johannes. Petrus symbolisiert den Schützen, der für „Glaube“ und „Religion“ steht. Themen des natürlichen 9. Schütze-Haus sind: Erkenntnisse sammeln und weitergeben, höhere Geistigkeit, Theologie, Philosophie, große Reisen. Da ist es nicht verwunderlich, dass Petrus der erste Bischof von Rom war und als Schutzpatron der Päpste gilt. Der Legende nach wurde Andreas an ein Kreuz mit einem schrägen Balken, dem so genannten „Andreaskreuz“ geschlagen. Er macht eine abwehrende Handbewegung als ob er sagen will: „Aber ich doch nicht!“ Damit grenzt er sich von den anderen ab, was typisch für den Steinbock ist. Jakobus, der Jüngere legt „ganz wassermännisch“ seine Hand auf die Schulter des Petrus und bringt damit seine Verbundenheit zu diesem Apostel zum Ausdruck. Die beiden gehören als enge Freunde zusammen und leiten später die christliche Gemeinde, als deren Säulen sie bezeichnet werden. Im natürlichen 11. Wassermann-Haus finden wir die Themen Freundschaft, Gesellschaft, Reformierung, Ethik und Transzendenz. Eine besondere Stellung nimmt Bartholomäus ein. Als Vertreter der Fische-Energie stützt sich er sich als einziger so auf den Tisch, dass man seine Füße ganz besonders gut sehen kann. In der Astromedizin ist dieser Teil des Körpers, auch „Flossen“ genannt, der Sitz der Spiritualität, körperlich werden dem Fischeprinzip ebenfalls die Füße zugeordnet. Noch heute wäscht der Papst den Kardinälen die Füße. Mit ozeanischem Weitblick schaut Bartholomäus auf das Geschehen und erkannt seine Dimension.
Leonardo hat auf diesem hintergründigen Bild nicht Einzelmenschen gemalt, sondern die Menschheit als Ganzes. In jedem der Apostel charakterisiert er ein Tierkreiszeichen, so wie dieses als personifizierte Charaktertypen bereits in der Bibel dargestellt werden, und ordnete dieses Geschehen in das "große Abendmahl der Schöpfung" ein. Denn gleichzeitig stehen die Apostel auch überpersönlich repräsentativ für die zwölf Archetypen (die zwölf Grunderfahrungen des Menschseins). In den zwölf Personen nehmen sie Gestalt an, wie es Gott in Jesu als menschgwordenes (göttliches) Sonnenbild tut.Sigmund Freud schrieb über Leorandro da Vinci: "Er selbst glich einen Menschen, der in der Finsternis zu früh erwacht war, während die anderen noch alle schliefen." Als die vier Säulen, welche die Grundstruktur des Neuen Testaments bilden, wurden unter mehreren die vier Evangelisten Lukas (Stier), Markus (Löwe), Johannes (Skorpion, welcher in erlöster Form als Adler dargestellt wird) und Matthäus (Wassermann im Symbol des Menschen) auserkoren, - die vier Fixzeichen im Tierkreis/Zodiac - welche als "Knotenpunkte" in dieser Position der großen Orientierungen mit den vier Elementen (Luft, Feuer, Erde, Wasser - auch Jahreszeiten) sozusagen in alle vier Himmelsrichtungen auf Erden dienen (ebenso den reduzierten Tierkreis und die vier Quadranten im Radix wiederspiegeln). Leonardo hat daher die zwölf Apostel in vier Dreiergruppen dargestellt.


Wenn nun die Evangelien den Fix-Zeichen zugeordnet werden, wird klar welche Aufgabe sie im Universum der Bibel spielen. Sie bilden die vier Säulen des Neuen Testaments, und es geht um die Verwirklichung von Ideen. Das Thema (Jesu-Leben) erhält Substanz und Gestalt in ihrer Niederschrift. Es geht darum „das von Jesu Botschaft gegebene göttliche Mögliche“ konkret für alle werden zu lassen. Für den Menschen greif- und begreifbar zu machen, durch das Leben des Gottessohns der Mensch wurde. Es geht also „um die Verwirklichung des Wortes Gottes“ über die konkrete Abfassung der Evangelien. Die vier Evangelien stehen für die vier Himmelsrichtungen als Mission für die Welt.
 
Das Weltenhoroskop in klassischer Darstellung:
 
Doch ist es nicht allein Leonardo da Vinci, welcher die schriftlichen Bibelüberlieferung in ihrer tieferen archetypischen Symbolik darstellte. Man findet viele Beispiele in Kirchen auf der ganzen Welt. Stellvertretend hierfür sei ein Fresko-Bild der „Nativity Chruch“ in Arbanasi/Bulgarien, welches besonders deutlich Jesus in der Mitte der Menschenfamilie zeigt, sei es in der Tierkreiszeichen-Symbolik wie in der Symbolik seiner geschichtlichen Gefolgschaft. Sozusagen ist es das  künstlerische Pondon für die Weltenhoroskop-Grafik oben steht. In derselben Kirche ist auch ein schönes Lebensrad eingebettet im Kreislauf der Tierkreiszeichen zu bewundern:
 
 

Für weitere Hintergründe zum Thema Bibel und Astrologie von der Antike bis zur Neuzeit, besuchen Sie die Seite: Buchprojekt "Wie im Himmel so auf Erden".

Ihre Astrid*