DIE QUADRANTEN UND DIE HÄUSER IM GEBURTSHOROSKOP

 
 
Die Horizontachse verbindet den Aszendenten links mit dem genau gegenüberliegenden Deszendenten rechts. Die Meridianachse führt vom tiefsten Punkt des Horoskops, dem Imum Coeli, zum höchsten Punkt, dem Medium Coeli.
Diese beiden Achsen teilen das Horoskop in vier Viertel oder Quadranten ein, die unterschiedliche thematische Schwerpunkte im Horoskop anzeigen. Jeder Quadrant wird wiederum in drei Häuser gegliedert, die Facetten der übergeordneten Quadrantenthemen beschreiben. Hier für Sie die wesentlichen Informationen zur Bedeutung der Quadranten und den Häusern,
 
Ihre Astrid*
 
 
DIE VIER LEBENSPERSPEKTIVEN
 
Alles, was es auf der Welt gibt, können wir aus vier Blickwinkeln, also unter einem jeweils anderen Gesichtspunkt betrachten. In der Astrologie haben sich vier solche Blickwinkel bewährt. Jeder dieser Blickwinkel entspricht einem der vier Häuserquadranten. Die Reihenfolge, in der wir die vier Häuserquadranten betrachten, richtet sich dabei nicht nach der Nummerierung, sondern folgt ihrer inneren Logik: Da jeder Quadrant sich mit dem gegenüberliegenden ergänzt und wechselseitig bedingt, folgen wir der in dem Wechselspiel der Quadranten innewohnenden Dynamik.
 
 
DER KÖRPER – DER ERSTE HÄUSERQUADRANT
 
In der Astrologie suchen wir das Körperliche im ersten Quadranten des Häuserkreises. Hier erkennen wir, aus welchem Stoff wir gemacht sind, was unsere Anlagen sind und welche körperlichen Voraussetzungen wir in diese Welt mitgebracht haben. Es geht um die materielle und substanzielle Seite unseres Lebens, die uns Stärke und Sicherheit gibt und die Basis ist, um uns in der Welt auszudrücken.
Der erste Quadrant beginnt mit dem Aszendenten und besteht aus den Häusern 1, 2 und 3. Das Zeichen am Aszendenten gibt die Grundausrichtung dieses Quadranten an.
 
 
DIE UMWELT – DER DRITTE HÄUSERQUADRANT
 
Im Horoskop finden wir die Umgebung im dritten Häuserquadranten. Hier erkennen wir, welche Umgebung zu uns gehört und mit unseren Anlagen korrespondiert. Wir erkennen hier aber auch, welche Umgebungen nicht so gut zu uns passen, weil wir uns in ihnen nicht so gut entfalten können, aber auch welche Umgebung wir benötigen, um uns mit unseren Fähigkeiten zu entwickeln. Hier finden wir das Potenzial, um in der Begegnung mit anderen zu lernen, uns immer besser gemäß unseren eigenen Anlagen in der Welt zu entwickeln. Dieser Quadrant steht aus diesem Grunde auch für unsere geistige Entwicklung, die im Wesentlichen von der Bewältigung der Herausforderung abhängt, die uns die Umwelt jeden Tag aufs Neue stellt. Deshalb finden wir hier auch unsere Welt der Ideen und Gedanken.
Der dritte Quadrant beginnt mit dem Deszendenten und umfasst die Häuser 7, 8 und 9. Das Zeichen am Deszendenten gibt die Grundausrichtung dieses Quadranten an.
 
 
DAS WESEN – DER ZWEITE HÄUSERQUADRANT
 
Das Wesen einer Sache finden wir im Horoskop im zweiten Häuserquadranten. Hier geht es hauptsächlich um die innere Seite der Dinge, um das, was wir nicht auf den ersten Blick sehen können, sondern etwas, was sich uns erst offenbart, wenn wir uns mit der Kraft unserer Vorstellung und unserer Empfindungsfähigkeit auf etwas einlassen. Wenn wir aus dieser Perspektive auf einen Menschen blicken, kommen wir in Kontakt mit dem, was hinter der Fassade seines Körpers steckt, und wir erfahren, wie der in die Situation geraten ist, in der wir ihm begegnen. Es geht hier um Empfindungen, Gefühle und andere psychische Erscheinungsformen. Hier zeigt sich uns das Eigentliche, das Wesentliche, das, worauf sich die Existenz eines Menschen aufbaut: seine Beweggründe, seine Fantasien von sich und der Welt, seine geheimen Wünsche und seine emotionalen Bedürfnisse.
Der zweite Quadrant beginnt mit dem Immum Coeli und umfasst die Häuser 4, 5 und 6. Das Zeichen am Imum Coeli gibt die Grundausrichtung dieses Quadranten an.
 
 
DIE AUFGABE – DER VIERTE HÄUSERQUADRANT
 
Im Horoskop finden wir die Themen, die vom Sinn und Ziel handeln, im vierten Quadranten des Häuserkreises. Hier geht es um die Bestimmung, den Auftrag und die Aufgabe in unserem Leben. Konventionen, die daran geknüpft werden, sind ebenso enthalten, wie unsere Fähigkeit, von diesen Konventionen abzuweichen. Es geht um unsre Rolle in größeren Zusammenhängen, z.B. der Gesellschaft, um die Erwartungen, die an uns im Rahmen der sozialen und kulturellen Normen gestellt werden, und natürlich um unsere Bereitschaft, diesen Erwartungen gerecht zu werden. Schließlich geht es auch um unsere Einbettung in die gesamte Welt, unsere Verantwortung in ihr, um unsere Sehnsüchte, die wir damit verbinden, unsere Spiritualität und unseren Zugang zu Themen, die über unsere irdische Existenz hinausgehen.
Der vierte Quadrant beginnt mit dem Medium Coeli und umfasst die Häuser 10, 11 und 12. Das Zeichen am Medium Coeli gibt die Grundausrichtung dieses Quadranten an.
 
 
 
Übersicht:
 

 

Quadrant IV:
Gesellschaft und Überpersönliches
-meine Platzierung in der Welt
-meine spirituellen Bedürfnisse       
-meine gesellschaftliche Bedeutsamkeit
Quadrant III:
Meine Umwelt und mein Denken
-meine Bedürfnisse an die Umwelt
-meine Umgebung mit anderen
Menschen
-meine geistigen Bedürfnisse
Quadrant I:
Mein Körper und mein Äußeres
-meine körperlichen Bedürfnisse
-meine Anlagen
-meine Selbstdarstellung        
Quadrant II:
Mein Inneres Wesen
-meine emotionalen Bedürfnisse
-meine unverwechselbare Persön-
lichkeit
-meine Gefühle

 

 
 

 

Quadrant IV:
Gesellschaft und Überpersönliches
einen Beruf haben, meine Berufung
finden, mich im Arbeitsleben ein-
bringen, eine öffentliche Position
bekleiden, gesellschaftliche Ziele
verfolgen, die Gesellschaft prägen,
berühmt werden, mich als sprituelles
Wesen entwickeln, mit gesellschaft-
lichen Konventionen auseinander-
setzen, von Normen abweichen       
Quadrant III:
Die Umwelt und mein Denken
andere Menschen treffen, Ideen
aufnehmen, mich durch die Umwelt
bereichern und ergänzen lassen,
Verbindungen mit anderen eingehen
mit jemanden das Leben teilen, an
etwas teilhaben, Verträge abschließ.
mich gedanklich festlegen, persön-
liche Prinzipien entwickeln, meinen
Horizont erweitern, mir meine
eigene Meinung zu etwas bilden, ein
Weltbild haben
Quadrant I:
Mein Körper und mein Äußeres
mich und meine Bedürfnisse
durchsetzen, spontan reagieren,      
mich verteidigen, mich ernähren,
meine Existenz absichern, mich
körperlich schützen, sprechen,
mich präsentieren und darstellen,
kommunizieren, mich bewegen,
mich mimisch und gestisch
artikulieren
Quadrant II:
Mein Inneres Wesen
mich geborgen fühlen, mit mir
selbst Kontakt aufnehmen, mir
ein Zuhause schaffen, mit meiner
Herkunft bewusst sein, mich am
Leben freuen, Gefühle ausdrücken,
einen eigenen Lebensrhythmus
finden, den Alltag bewältigen, mich
persönlich weiterentwickeln, kreativ
sein und etwas Eigenes hervorbrin-
gen, meinen Fantasien nachhängen

 

 
 
DIE VIER QUADRANTEN WERDEN ZWÖLF HÄUSER
 
 
Die grobe inhaltliche Ausrichtung der einzelnen Quadranten dürfte nur kein Problem mehr sein. Um zu verstehen, wie sich das Grundthema jedes Quadranten wiederum in drei Häuserthemen mit unterschiedlichen Schwerpunkten aufgliedert, ist es hilfreich, sich an die drei Qualitäten ‚Kardinal’, ‚Fix’ und ‚Beweglich’ = ‚Flexibel’ zu erinnern:
Kardinal: in Gang setzen, eine Richtung vorgeben.
Fix: konkret werden, Substanz bekommen, sich manifestieren.
Beweglich: sich zeigen, sichtbar werden, verteilen und verwerten.
Jeder Quadrant fächert sein Grundthema über dieses Schema auf:
Das erste oder kardinale Haus eines Quadranten zeigt uns das Potential und die Idee des Quadranten. Hier können wir ablesen, was überhaupt im Sinne des Quadranten-Grundthemas möglich ist.
-Aus diesem Grunde nennen wir die ersten Häuser eines Quadranten die „Häuser der Möglichkeiten“.
Das mittlere oder fixe Haus eines Quadranten verwirklicht die Ideen des ersten Hauses, indem es Substanz dazu gibt, dem Thema seine Gestalt verleiht. Wenn wir in dieses Haus sehen, betrachten wird das, was von den Möglichkeiten konkret werden kann.
-Wir nennen die mittleren Häuser eines Quadranten „Häuser der Verwirklichung“.
Das letzte oder bewegliche Haus eines Quadranten bringt die Umwelt ins Spiel. Was auch immer im fixen Haus Gestalt angenommen hat: nun zeigt es sich, wird gesehen und stellt sich dar. Was passiert, wenn die konkretisierten Inhalte eines Quadranten nach außen sichtbar und verfügbar werden, können wir in diesem Haus finden.
-Deshalb nennen wir die letzten Häuser eines Quadranten „Häuser der Wirkung“.
 
 
 
 
Übersicht:
 
ÜBER DIE QUADRANTEN UND IHRE HÄUSER
 
 
Nun können wir uns die Quadranten und ihre Häuser im Einzelnen ansehen:
 
Der erste Quadrant – mein Körper und mein Äußeres
 
Möglichkeit – Haus 1 (Widder = Der Eingang)
Das erste Haus enthält die Anlagen meines Körpers, die angeborenen Informationen, die mir in die Wiege gelegt wurden und mit denen ich vorerst leben muss. Was hier nicht angelegt ist, kann sich auch nicht körperlich verwirklichen.
 
Verwirklichung: Haus 2 (Stier = Die Küche)
Im zweiten Haus erhalten die Anlagen Substanz und werden konkret, sie bekommen einen Leib, ein physisches Vehikel. Hier kommt es darauf an, auf welche „Baustoffe“, welche Materie mein Organismus zurückgreifen kann, um die Umsetzung meiner Anlagen zu ermögliche.
 
Wirkung: Haus 3 (Zwillinge = Die Flure und Gänge)
Schließlich tritt mein Körper mit meiner Umwelt in Kontakt. In dem Moment, in welchem mein Körper in der Umgebung sichtbaren Raum einnimmt, entsteht Kommunikation und Kontakt, sei es über die Sinnesorgane, die (Körper-) Sprache etc.
 
Der zweite Quadrant – mein inneres Wesen
 
Möglichkeit – Haus 4 (Krebs = Das Schlafzimmer)
Das vierte Haus entspricht dem Potenzial all dessen, was mich innerlich bewegt, was ich unvermittelt mag und was nicht. Hier findet sich alles, was „Beweg-Grund“ für mich sein kann. Das vierte Haus ist wie ein Fundus an schöpferischen Motiven, mit denen ich mich identifizieren kann und auf deren Basis meine Persönlichkeit entsteht.
  
Verwirklichung: Haus 5 (Löwe = Das Kinderzimmer, das Atelier)
Im fünften Haus erhält der Beweggrund „Substanz“, d.h., er taucht als konkretes Gefühl auf und versucht sich in mir zu verwirklichen: Die Emotion ist da und bereit, sich Ausdruck zu verschaffen. Aus der Summe all dessen, was ich ausdrücken möchte, entwickelt sich meine unverwechselbare Persönlichkeit.
 
Wirkung: Haus 6 (Jungfrau = Das Badezimmer)
Im sechsten Haus werden meine Gefühle für andere sichtbar. Ich habe die Möglichkeit, meine Emotionen an die gegebenen Bedingungen auszurichten. Ich kann mich so geben, wie ich es in mir fühle, oder ich kann mich letztlich anpassen. Dabei ist es entscheidend, wie viel Raum ich meinen Gefühlen zugestehe und wie viel Respekt ich vor dem Freiraum andere habe.
 
Der dritte Quadrant – meine Umwelt und mein Denken
 
Möglichkeit: Haus 7 (Waage = Das Wohnzimmer, der Salon)
Das siebte Haus beschreibt, was ich prinzipiell von meiner Umwelt erwarte und was mir in ihr entsprechend begegnen kann. Mein Interesse kann nur wecken, was auch Bestandteil dieses Hauses ist. Da dies meine Fähigkeit einschließt, mich intellektuell mit meiner Umwelt auseinander zu setzen, enthält das siebte Haus meine Art zu denken.
 
Verwirklichung: Haus 8 (Skorpion = Das geheime Zimmer)
Das achte Haus konkretisiert Interessen und verleiht ihnen Verbindlichkeit und Beständigkeit. Ich wähle etwas aus den mir begegnenden Möglichkeiten aus und halte daran fest. Hier finden sich die Kriterien, nach denen ich entscheide, was und wem gegenüber ich mich verpflichtet fühle. Dies erst ermöglicht mir, aus Begegnungen dauerhafte Beziehungen sowie aus Ideen verlässliche Wertmaßstäbe zu machen.
 
Wirkung: Haus 9 (Schütze = Die Bibliothek)
Im neunten Haus werden meine Vorstellungen und Gedanken sichtbar, und es zeigt sich, ob meine Ideen der Wirklichkeit standhalten. Alles entscheidet sich daran, wie viel Raum ich meinen eigenen und wie viel Raum ich den Gedanken anderer zugestehe. Bin ich fähig, meine Gedanken zu vermitteln und andere Meinungen zuzulassen? Nur so werde ich meine eigenen Irrtümer entdecken und aus diesen lernen können.
 
(Beispielhaft, auch für die anderen Quadranten, hier eine Mini-Geschichte für den dritten Quadranten:
-Im siebten Haus bin ich auf einer Party gelandet – die Gelegenheit, wieder mal neue Leute kennen zu lernen. Jede Menge Menschen umgeben mich und dank meiner Offenheit und meiner Neugierde fällt es mir leicht, schnell Kontakt zu ihnen aufzubauen.
-Im achten Haus habe ich mit einem besonders interessanten Menschen ein Gespräch angefangen, und das Thema beginnt, mich zu faszinieren. Die Konversation entwickelt sich zu einem Streitgespräch über ein kontroverses Thema, zu dem ich meine ganz eigene Meinung entwickelt habe.
-Im neunten Haus kommt die Diskussion langsam zu ihrem Ende. Obwohl ich anfänglich wenig Verständnis für die Ansichten meines Gegenübers aufbringen konnte, ist mir jetzt um einiges klarer, wie man zu diesem ganz anderen Standpunkt kommen kann. Ob das aber etwas an meiner Einstellung ändern wird – das wird sich zeigen…)
 
Der vierte Quadrant – Gesellschaft und Überpersönliches
 
Möglichkeit: Haus 10 (Steinbock – Das Arbeitszimmer)
Das zehnte Haus umfasst alle meine Möglichkeiten, die mir zur Verfügung stehen, um meinen Lebensweg in der Gesellschaft zu gehen, und es zeigt mir, welcher Art mein Beitrag dabei sein könnte. In erster Linie geht es darum, welches Verhältnis ich zu den Konventionen und Normen habe, d.h., wie ich mich in der übergeordneten sozialen Situation platziert sehe.
 
Verwirklichung: Haus 11 (Wassermann – Der Partykeller)
Im elften Haus verleihe ich meinen Zielen im größeren Ganzen Substanz, d.h. eine faßbare Form. In die abstrakten Vorgaben fließt meine Persönlichkeit ein, die sich mit ihren Vorlieben und Talenten einen individuellen Weg suchen wird. In der Umsetzung zeigen sich die Chancen und die Schwierigkeiten, die sich ergeben, wenn ich meine persönlichen Bedürfnisse mit den öffentlichen unter einen Hut bringen möchte.
 
Wirkung: Haus 12 (Fische = Der Meditationsraum)
Das zwölfte Haus bringt es an den Tag. Hier wird sichtbar, was ich gesellschaftlich darstelle, welchen Platz ich in der Gesellschaft tatsächlich beanspruche – und wie sie auf meine Forderung reagiert. Dieser Moment kann sehr kritisch sein, da ich und meine Leistungen mit den öffentlichen Normen verglichen werden. Es zeigt sich auch, wie viel Raum die Gesellschaft für mich vorgesehen hat und ob sie mich fördert oder in meine Schranken verweist.
 
 
DIE INDIVIDUELLEN FÄRBUNGEN DER HÄUSER IM HOROSKOP
 
Aufgrund der Aszendentenstellung ändern sich Zeichen- und Planetenstellungen in jedem Geburtshoroskop (Radix), es erhält also vom Aszendenten ausgehend seine ganz persönliche Färbung. Z.B. kann im natürlichen 1. Widderhaus ein Krebsaszendent stehen und zusätzlich ein oder mehrere Planeten, oder auch keine. Der Aszendent entspricht gleichzeitig der 1. Häuserspitze. Die Häuserspitzen bezeichnen die Abgrenzungen von einem Haus zum nächsten. Jede Häuserspitze zeigt nun die tendenziellen Grundveranlagungen zum entsprechenden Häuserthema an. D.h. der Herrscher jenes Zeichens, in welchem die Häuserspitze steht, spiegelt die Grundfärbung des Häuserthemas wieder. Befinden sich zudem Planeten in diesem Haus, spielen diese bei der Färbung bzw. den Veranlagungen in diesem Bereich zusätzlich eine wesentliche Rolle. Grundsätzlich sind jene Häuser (Lebensbereiche = Lebensbühnen) von besonderer Bedeutung, in welchen sich auch Planeten befinden. Denn wir sind auf sie angewiesen, das entsprechende Planetenpotential bzw. unsere besonderen Qualitäten über diese zum Ausdruck zu bringen. Unsere Vollständigkeit bzw. unsere Identität, man könnte auch sagen „sich im Leben authentisch zu spüren“, hängt damit zusammen, dass vor allem jene Häuserbereiche mit Planeten als Lebensbühnen auch präsent sind. Stehen z.B. im 4. und im 10. Haus Planeten, dann gehören beide diese Sozialstellungen zu meinem Leben, also Familie und Beruf. Das eine oder andere auszugrenzen, würde einen Identitätsmangel erzeugen. Es gilt in diesem Beispiel also, beides miteinander zu vereinbaren, um mich „vollständig“ zu fühlen.
Der gesamte Lebensprozess (Transite, etc.) dient letztlich dazu, diesem Potential zur Verwirklichung zu verhelfen. Also zu werden was wir sind, bzw. unseren Individuationsprozess zu leisten, wie C.G. Jung das nennt. Natürlich spielen dabei auch die sogenannten leeren Häuser eine Rolle, weil wir ja den Gesamtprozess vom Widder (das bin ich) bis zu den Fischen (das ist meine Bestimmung) im Leben zu durchlaufen haben. Die dort angelegten Veranlagungen spielen also durchaus ebenso eine wichtige Rolle, vor allem dann, wenn Planeten auch dorthin Aspekte werfen, oder zeitweilig wichtige Transite über die leeren Häuser wandern, und sie damit in aktuelle Relation zum Geschehen bringen. Man kann zusammenfassen: In der Gesamtheit von Zeichen, Häuser, Planeten und Aspekte (die vier Säulen des Horoskops) im Radix erhält es seine „einmalige Schwingung“. Vom Geburtsmoment an (Radix = Wurzel = Prägung des Stadiums des Potentials) beginnt es sozusagen „zu schwingen“ (Transithoroskop = Stadium der Verwirklichung).
 
Uns auf unsere eigene unverwechselbare Schwingung auszurichten und einzupendeln ist der Weg zur Erfüllung unseres Selbst.
 
 
Das Astro-Motto von Erich Bauer, Diplompsychologe und Kultastrologe, stammt von Paracelsus (1493 – 1541), Arzt und Alchemist):
 „Die Sterne machen geneigt, aber sie verpflichten nicht.“
 
D.h. laut Bauer: Jeder kann sein Schicksal (was mir geschickt wird) beeinflussen.