Die Menschheitsgeschichte im Lichte der Involution/Evolution

 

So wie der Mensch seine individuelle Geschichte hat, hat die Menschheit als Ganzes die ihre, an der wir teilhaben. Vom astrologischen Gesichtspunkt aus haben wir mit dem 21.122012, also mit 2013, einen neuen Kalender (und somit Zyklus) und mit dem Wassermannzeitalter eine neue Station in unserer evolutionären Geschichte begonnen. Wobei der Punkt, wo wir als Menschheit heute stehen ein strategisch besonderer ist, weil wir von der „Nachtseite“ in die „Tagseite“ (obere beiden Quadranten) wechseln. Und vom Individuum (Es-Materie/Ich-Wesen) ins Kollektiv (Du-Geist/Wir-Bestimmung) wechseln, ohne dass sich dabei das Individuum auflöst, sondern integer am „Wir“ teilnimmt und das „Wir“ damit definiert.

Die „Vollendung des Menschseins bzw. in diesem Fall der Menschheit“ hat mit dem 4. Quadranten zu tun, daher sind die ersten drei Evangelisten als Tierkreiszeichen dargestellt, das 4. aber, Matthäus/Wassermann, als Mensch. Im 4. Quadranten hat der Mensch, persönlich wie überpersönlich, alle „Dimensionen – archetypischen Entwicklungsstufen“ soweit entwickelt, um als „vollständiger Mensch“ bezeichnet werden zu können.

Hier ein Grafik, welche den Übergang von einem Zyklus in den nächsten darstellt (kosmisch wie am 21.12. '12 + Wassermann nach abgeschlossenen Fischezeitalter, wie irdisch - mit Fische hört das Jahr auf mit Widder beginnt es, mit 84 sind wir in der Fischephase, symbolisch ideell der spirituell reife Mensch, und wir bereiten uns für eine "neue Stufe/Dimension“ vor). Also nicht "Klammer zu und fertig", sondern das "Alte" verbindet sich mit dem "Neuen", nimmt es in sich auf und trägt es weiter.

 

Wir kennen nun zwei Zyklen, den siderischen und tropischen. Der erste entspricht dem sogenannten großen Tierkreis, das platonische Jahr, die Sonne welche einmal in 25 860 Jahren alle realen Tierkreisbilder durchwandert (indische Astrologie rechnet mit siderischem System – karmisch spirituelle Astrologie). Der tropische ist der kleine Tierkreis, der Sonnenlauf um die Erde in Verbindung mit den 12 Monaten und den damit verbundenen Jahreszeiten (westliche Astrologie – Individual-/Charakteranalyse). Dies entspricht einem  gedachten Gürtel 12 x 30° um die Erde, welche mit Frühlingsbeginn Widder (Zeitpunkt der Sonne Überquerung  Äquator) seinen Anfang nimmt und mit dem Fische-Zeichen endet. Diese 12er-Einteilungen, welche mit den Monaten und Stimmungen (Zeitqualitäten) auf Erden zusammenhängen, tragen denselben Namen wie die realen Sternbilder. Aus der Bibel kennt man diese beiden 12er-Zyklen unter den Namen der 24 Alten/Waisen und den 12 Seraphim-Engel und 12 Cherubim Engel.

Wenn wir ein Horoskop anschauen, beginnt der Widder links im Osten und am Zenit befindet sich der Steinbock (tropisch). Betrachten wir den Zodiak im Sinne der Zeitalter (siderisch), dann erkennen wir, dass dort der Lauf in die umgekehrte Richtung geht. Wir haben das Fischezeitalter beendet, beginnen nicht mit dem Widderzeitalter, sondern in die andere Richtung mit dem Wassermannzeitalter. Das mag einen Laien irritieren. Die Erklärung liegt in der Gesetzmäßigkeit der Involution und Evolution. Die beiden Kreislauf-Pfeile auf dem ersten Bild wollen dies grafisch verdeutlichen. Anhand einer Pflanze sollen diese Prinzipien erklärt werden, welche für alles Leben und natürlich auch für den Menschen Gültigkeit haben.

„Das Wort wurde Fleisch“, heißt es in der Bibel. Aus Geist entsteht Materie (nicht umgekehrt). Aus dem Gedanken entspringt die Haltung/Handlung.

Die Information im Samen einer Pflanze, ursprünglich mal vom Urknall bis zur Amöbe, war da (Involution). Dass aus dieser Ur-Information allerdings eine Pflanze wurde, hat mit „Evolution“ zu tun (so wie sie Charles Darwin beschreibt). Das heißt, die Pflanze sprießt aus dem Dunklen (Yin/weibliche) ins Leben (Yan/männliche), man könnte auch sagen „wird aus dem Dunklen ins Helle“ geboren (aus dieser Perspektive ist „Dunkel“ nichts negatives, sondern ein Voraussetzung für den Gegenpol „Hell“). Die Pflanze wächst nun und gedeiht. Allerdings nach den Bedingungen (Wetter, Umwelt...), die sie vorfindet. Diese Informationen nimmt die Pflanze auf (Evolution), reagiert auf sie und speichert sie (Involution). Die nächsten Samen tragen diese Informationen in sich und kommen angepasster, optimierter aus der Erde hervor (daher entwickelt sich je nach Bedingung, vor allem auf Inseln, eine ganz eigene Tier- und Fauna-Welt). Dies ist der natürliche Entwicklungs-Zyklus seit Anbeginn aller Materie durch Involution und Evolution.

Genau das geschieht auf einer höheren Ebene physisch wie psychologisch auch in der menschlichen Evolution. Evolution heißt auch: von der Materie ins Geistige streben. Involution ist umgekehrt: das Geistige verdichtet sich zur Materie – das war auch der erste Akt Gottes. Seither wird für die menschliche Geschichte hauptsächlich der der Begriff „Evolution“ im Sinne von (geistiger)   Weiterentwicklung gesprochen. Da wir uns ja als „Materie/Physisch“ erleben und zum „Geist/Spiritualität“ streben. Was tatsächlich passiert, ist diese Dynamik der ständigen Erneuerung durch Involution (vorhandener Geist plus  gemachte Erfahrungen) in Evolution (neue Entwicklungen, geistig und physisch). Dies entspricht der individuellen wie der gesamtmenschlichen Lebensdynamik. Gott hat, wie im Bild von „Adam und den Schöpfer in der Fingerberührung“ von Michelangelo „den Lebensfunken“ mit allen Grundinformationen in die Manifestation des Seins geschickt (neueste wissenschaftliche Erkenntnis: das Higgs- oder Gottesteilchen). Seit diesem Zeitpunkt strebt der Mensch danach, diesen Funken in seiner Vollkommenheit durch Involution und Evolution zu verwirklichen – es ist sozusagen seine Aufgabe. Gott der sich durch die Menschheit manifestiert, im DU reflektiert und erfährt und doch darüber steht (Pantheismus und Monotheismus ergänzen sich). Der Mensch als Teil davon (Kind Gottes) und sich doch „getrennt“ fühlend durch die dreidimensionale materielle Wahrnehmung. Letztlich ist dieser Involutions-/Evolutionsakt ein Erfüllen und Zusammenführen, was eigentlich nicht getrennt ist und nie getrennt war, sondern in der Schöpfung Dualismus erlebt, was Schöpfung erst möglich macht. Wir zahlen dafür „den Preis der Verdichtung der Seele“ im Körper, dürfen aber im Gegenzug teilnehmen an diesem Schöpfungsakt  für die individuelle Reife jeder Seele und die Erfüllung der Mensch/Gott-Beziehung im Gesamten.