DER TRANSFORMATOR MOND

 
Wenn man in der Astrologie von Mond und Sonne spricht, verwendet man auch oft den Begriff „die zwei (Haupt-)Lichter“; Auf kosmischer Ebene symbolisiert die Sonne das männliche Prinzip. Ihr Licht schenkt uns Leben und Informationen. Würde jedoch das Sonnenlicht ungefiltert und untransformiert auf die Erde auftreffen, gebe es keine Reflexion und Umwandlung in Leben auf Erden. Diese Aufgabe übernimmt der Mond, welcher das weibliche Prinzip darstellt und dafür sorgt, dass das Licht umgewandelt wird in einen irdischen, fruchtbaren Lebenszyklus (Gezeiten, Menstruation,…).’ In der esoterischen Tradition wird vom Mond behauptet, dass er älter sei als die Erde, obwohl er nur ihr Trabant ist. Der Mond ist die Mutter, welche eifrig für die Bedürfnisse ihrer Kinder sorgt und folglich um sie herumschwebt und jeden ihrer Schritte begleitet. Mit anderen Worten, die Umlaufbahn des Mondes um die Erde skizziert die Grenzen der „kosmisch-psychischen Gebärmutter“, innerhalb denen sich alles irdische Leben vollzieht und Nährkraft empfängt. Sonnenenergie wird bei jeder Neumondphase auf den Mond übertragen, so transformiert wird die Sonnenenergie für irdische Organismen und Persönlichkeiten erst verwertbar.
 
Über das energetische Zusammenwirken von Sonne und Mond hinaus, kann man den Mond auch als Hauptregulator der Erde aller in unserem Sonnensystem befindlichen Energien bzw. Planeten sehen. Denn er steht ja nicht nur in Beziehung zwischen uns und der Sonne, sondern auch zwischen uns und den restlichen Planeten. Er nimmt jegliche ‚Energie, Schwingungen’ der äußeren universellen Wirkungsmechanismen auf und regelt diese Energiezufuhr für die Erde.
 
Betrachten wir am Beispiel von Saturn und Uranus das psychologisch, astrologische Verhältnis (daneben gibt es auch das energetisch, empirische Verhältnis) zwischen dem Mond und den anderen Planeten:
Saturn legt die Menge und Art der solaren Energie fest, die am Beginn jedes Mondzyklus frei wird; denn während die Sonne die Mitte der Einzelpersönlichkeit repräsentiert, steht Saturn für die Begrenzung dieses Systems – die Beschränkungen und das besondere Schicksal des Individuums. Saturn symbolisiert das Wirken des individuellen Bestimmungsgesetzes (des Karma). Er entspricht der dauerhaften organischen Struktur des Körpers (dem Skelett), und ebenso der Struktur des Ichs. Solange das Ich als das Zentrum der Persönlichkeit vorherrscht und solange die weit entfernten Planeten Uranus und Neptun den saturnalen Zugriff auf die Persönlichkeit nicht anfechten oder auflösen, solange kontrolliert Saturn die Freisetzung der solare Energie (oder des universellen Geistes) durch die vom Mond periodisch aufgebauten Schablonen (die physiologischen und ich-beherrschten Strukturen von Körper und Bewusstsein).
Die Übergriffe des kollektiven Unbewussten auf das ich-zentrierte Bewusstsein treten vornehmlich durch die Kraft des Uranus in Erscheinung. Uranus ist zwar der Herausforderer, aber die durch ihn entfesselte Energie wird vom Mond umgesetzt.
ALLE LEBENSENERGIE KOMMT IM WESENTLICHEN VON DER SONNE,
WIRD ABER DURCH DEN MOND IN DIFFERENZIERTER WEISE VERARBEITET!
Die Kampfansage des Uranus an die saturnal bedingte Herrschaft des Egos bedeutet, dass einige neue und revolutionäre Inhalte des Unbewussten in Aktion treten. Als Folge dessen gerät die Persönlichkeitsbildung in eine dramatische Wandlungsphase. Dieser Vorgang führt aus dem ich-zentrierten Zustand (die von Saturn kontrollierte Persönlichkeit) heraus zu der Erkenntnis, dass das Selbst (im Sinne C.G. Jungs; die Sonne) der integrierte Kern der Gesamtpersönlichkeit (symbolisiert durch das Sonnensystem) ist. Diese Metamorphose entspricht dem, was Jung den „Prozess der Individuation“ nennt.
 
Für die ‚einfache Horoskopanalyse’ halten wir fest:
Die Sonne entspricht also dem schaffenden, fordernden, beschützenden, aktiven Prinzip. Der Mond entspricht dem empfangenden, verwandelnden, fürsorglichen, sich unterordnenden, passiven Prinzip. Beide bedingen aneinander, beide Prinzipien sind notwendig, damit Leben funktioniert, damit beispielsweise auch das Leben zwischen Mann und Frau funktionieren kann.
 
Im Geburtshoroskop ist gerade bei der Frau das Tierkreiszeichen in welchem der Mond steht, ebenso bedeutsam wie die Sonnenstellung bzw. das Sternzeichen. Als „emotionaler Indikator“ ist das Mondzeichen jedoch bei der Frau wie beim Mann von Bedeutung.
(Der täglich laufende Mond oder astrologisch gesprochen, der Transitmond durchläuft jedes Tierkreiszeichen am Himmel in ungefähr 2 ½ Tagen. Seine Wirkung ist dabei der Mikrostruktur unseres persönlichen Wachstums zuzuordnen, aber wie wir gesehen haben, nimmt sein Zyklus auch großen Einfluss auf den Zyklus der Natur auf Erden.)
 

Astrid*