Astrologie

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"Die Astrologie (griechisch ἄστρον, astron, „Stern“, λόγος, logos, „Lehre“ - Sterndeuterkunst) beansprucht, aus den Positionen von Himmelskörpern Ereignisse, Schicksal und Persönlichkeitsmerkmale von Menschen deuten und teilweise prognostisch näher bestimmen zu können. Grundlagen für die Deutung sind in der westlichen Astrologie das Horoskop die Tierkreiszeichen, Aspekte der Himmelskörper (Sonne, Mond und Planeten) aus geozentrischer Sicht, Häuser und Felder und in manchen Schulen auch einzelne Sterne.
Die Ursprünge der westlichen Astrologie liegen in Babylonien Assyrien und Ägypten. Den ältesten erhaltenen Beleg stellt der altägyptische Naos der Dekaden aus dem vierten Jahrhundert v. Chr. dar. In noch heute angewandten Grundzügen wurden im 2. nachchristlichen Jahrhundert die damaligen Ansichten von Claudius Ptolemäus in seinen Tetrabiblos formuliert. Von der westlichen Astrologie zu unterscheiden sind die chinesische, die indische und die alt-amerikanische Astrologie.
Astrologie wurde früher bisweilen als wissenschaftlich erachtet und im Rahmen der artes liberale des mittelalterlichen Fächerkanons an Universitäten betrieben. Schon zu Zeiten des Römischen Reiches begannen Astrologen sich selbst als Mathematiker zu bezeichnen, ein Umstand, der zu heftiger Gegenwehr in der akademischen Gemeinde führte. Mit Beginn der Gründung von universitären Einrichtungen auf europäischen Raum gab es wissenschaftliche Kritik an der Astrologie. Ende des 14. Jahrhunderts verfasste Heinrich von Langenstein, Gelehrter der Mathematik, Astronomie, Theologie und Philosophie für die Pariser Universität eine kritische Abhandlung über die Astrologie mit dem Titel Contra astrologo conjunctionistas de eventibus futurorum. Die Astrologie sah sich mit dem Problem konfrontiert, im Wissenschaftsbetrieb ihre Berechtigung zu finden und wurde durch die Astronomie verdrängt. Ab der Etablierung des Heliozentrischen Weltbildes durch Kopernikus galt die Astrologie unter Wissenschaftlern zunehmend als unplausibel und als eine der ältesten Formen des Aberglaubens, auch wenn selbst Kepler astrologisch forschend tätig war. In der Folge wurde die Astrologie an allen europäischen Universitäten abgeschafft; den Anfang machte Frankreich im Jahre 1666 (1817 der astrologische Lehrstuhl an der deutschen Universität). Alle späteren Versuche, die Astrologie erneut als Wissenschaft zu etablieren, sind aus Mangel an Beweisen gescheitert. (…)"
Warum das jahrtausendalte astrologische Wissen zugunsten von rein empirischen Ansichten zu Zeiten von Galileo Galilei (1564 - 1642) "gekippt" ist, und wieso es heute von der empirisch wissenschaftlichen Seite wieder Annährungen an die Geisteswissenschaft Astrologie gibt, lesen sie unter "Astro-Wissen Allgemein: M. Nostradamus, G. Galilei und C. G.Jung & die Sterne", "Astrosophie: Wie funktioniert Astrologie - Vergleich Quantenphysik" und unter "Allgemein: Astrologie oder Saisonale Biologie"

Die Zeit ist nicht überholt

Diese Zeit ist weder überholt, noch waren die Leute "dumm" damals! In dieser Phase des Humanismus wurde die Antike wiederentdeckt - im Verhältnis sind die "aufgeklärten Menschen" heute unwissend! In den zwei Jahrhunderten von 1450 bis 1650 erlebte die Astrologie die höchste Blüte ihrer Geschichte. Sie galt als die Königin der Wissenschaften, in der jeder gebildete Mensch selbstverständlich bewandert sein musste. Astrologen hatten einen bedeutenden Anteil am öffentlichen Leben, an der Politik, an Kunst und Kultur. Aber auch für die Heilkunde spielte die Sternkunde eine so bedeutende Rolle, dass Paracelsus (vermutlich geboren 1493 in Egg, Kanton Schwyz bis 24.09.1541 in Salzburg, war Arzt, Astrologe, Mystiker, Laientheologe und Philosoph) forderte, jeder Arzt müsse mit dieser Wissenschaft vertraut sein. Zwar gab es auch namhafte Gegner, die das gesamte Lehrgebäude der Astrologie als zweifelhaft und unbewiesen kritisierten, aber die dominante Geistesströmung dieser Zeit war vom astrologischen Weltbild geprägt und das bewirkte einen ungeheuren Zuwachs an astronomischen Erkenntnissen, sowie an astrologischem Wissen und Techniken. Zahlreiche Päpste dieser Zeit schätzten und förderten die Astrologie und ließen sich wie Papst Sixtus IV. (1414-1484) von Hofastrologen beraten. Der Medici Papst Leo X (1475-1521), dem ein Astrologe in seinem vierzehnten Lebensjahr vorausgesagt hatte, dass er einst Papst werden würde, richtete im Jahre 1520 an der von ihm gegründeten römischen Universität einen Lehrstuhl für Astrologie ein. Die Fresken im Vatikan in den "Stanzen" von Raffael und in der Sixtinischen Kapelle von Michelangelo sind berühmte Zeugen dieser Zeit.

Die Astrologie kehrt an die Universitäten zurück – in Großbritannien startete 2011 ein neuer Studiengang „Kulturelle Astronomie und Astrologie“;

1817 wurde der letzte Lehrstuhl für Astrologie an einer deutschen Universität abgeschafft. Das Sophia Centre an der Trinity Saint David Universität von Wales (Großbritannien) nahm den Masterstudiengang für Kulturelle Astronomie und Astrologie im Jahr 2011 neu in das Studienprogramm auf. Dieser postgraduierten Studiengang setzt einen Universitätsabschluss in relevanten Fächern voraus bzw. wird erwartet, einen vergleichbaren Stand auch ohne Abschluss mit einer schriftlichen Arbeit nachzuweisen. Das Masterprogramm untersucht die Wege, auf denen der Mensch sich mit dem Kosmos verbindet. Ansätze sind in Geschichte, Soziologie, Anthropologie und Philosophie zu finden, so die offizielle Webseite der Universität. Der Master ist als Fernlehrgang konzipiert, so dass man ihn auch ohne Präsenz vor Ort ablegen kann. Der Lehrgang wird von den renommierten Astrologen Liz Greene, Nick Campion und Bernadette Brady vom Center for Psychological Astrology (CPA) in London betreut. Den Auftakt für die Möglichkeit Astrologie zu studieren bildete eine Konferenz vom 8.-10. April 2011 in Zürich (astroligische Lehrgänge an diversen Universtiäten in der Schweiz gibt es schon länger), auf der man sich genauer über den Studiengang informieren konnte.

 

Ihre Astrid*