Astrologie

Die Zeit ist nicht überholt
Diese Zeit ist weder überholt, noch waren die Leute "dumm" damals! In dieser Phase des Humanismus wurde die Antike wiederentdeckt - im Verhältnis sind die "aufgeklärten Menschen" heute unwissend! In den zwei Jahrhunderten von 1450 bis 1650 erlebte die Astrologie die höchste Blüte ihrer Geschichte. Sie galt als die Königin der Wissenschaften, in der jeder gebildete Mensch selbstverständlich bewandert sein musste. Astrologen hatten einen bedeutenden Anteil am öffentlichen Leben, an der Politik, an Kunst und Kultur. Aber auch für die Heilkunde spielte die Sternkunde eine so bedeutende Rolle, dass Paracelsus (vermutlich geboren 1493 in Egg, Kanton Schwyz bis 24.09.1541 in Salzburg, war Arzt, Astrologe, Mystiker, Laientheologe und Philosoph) forderte, jeder Arzt müsse mit dieser Wissenschaft vertraut sein. Zwar gab es auch namhafte Gegner, die das gesamte Lehrgebäude der Astrologie als zweifelhaft und unbewiesen kritisierten, aber die dominante Geistesströmung dieser Zeit war vom astrologischen Weltbild geprägt und das bewirkte einen ungeheuren Zuwachs an astronomischen Erkenntnissen, sowie an astrologischem Wissen und Techniken. Zahlreiche Päpste dieser Zeit schätzten und förderten die Astrologie und ließen sich wie Papst Sixtus IV. (1414-1484) von Hofastrologen beraten. Der Medici Papst Leo X (1475-1521), dem ein Astrologe in seinem vierzehnten Lebensjahr vorausgesagt hatte, dass er einst Papst werden würde, richtete im Jahre 1520 an der von ihm gegründeten römischen Universität einen Lehrstuhl für Astrologie ein. Die Fresken im Vatikan in den "Stanzen" von Raffael und in der Sixtinischen Kapelle von Michelangelo sind berühmte Zeugen dieser Zeit.
Die Astrologie kehrt an die Universitäten zurück – in Großbritannien startete 2011 ein neuer Studiengang „Kulturelle Astronomie und Astrologie“;
1817 wurde der letzte Lehrstuhl für Astrologie an einer deutschen Universität abgeschafft. Das Sophia Centre an der Trinity Saint David Universität von Wales (Großbritannien) nahm den Masterstudiengang für Kulturelle Astronomie und Astrologie im Jahr 2011 neu in das Studienprogramm auf. Dieser postgraduierten Studiengang setzt einen Universitätsabschluss in relevanten Fächern voraus bzw. wird erwartet, einen vergleichbaren Stand auch ohne Abschluss mit einer schriftlichen Arbeit nachzuweisen. Das Masterprogramm untersucht die Wege, auf denen der Mensch sich mit dem Kosmos verbindet. Ansätze sind in Geschichte, Soziologie, Anthropologie und Philosophie zu finden, so die offizielle Webseite der Universität. Der Master ist als Fernlehrgang konzipiert, so dass man ihn auch ohne Präsenz vor Ort ablegen kann. Der Lehrgang wird von den renommierten Astrologen Liz Greene, Nick Campion und Bernadette Brady vom Center for Psychological Astrology (CPA) in London betreut. Den Auftakt für die Möglichkeit Astrologie zu studieren bildete eine Konferenz vom 8.-10. April 2011 in Zürich (astroligische Lehrgänge an diversen Universtiäten in der Schweiz gibt es schon länger), auf der man sich genauer über den Studiengang informieren konnte.
Ihre Astrid*